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Viele träumen davon, ihr eigener Chef zu sein und sich selbstständig zu machen. MORITZ-Redakteur Christoph Schwärzler sprach mit Markus Flammer, Abteilungsleiter der Wirtschaftsförderung der Stadt Reutlingen, über den Weg in die Selbstständigkeit, notwendige Überlegungen im Vorfeld und lauernde Gefahren. Vorbereitung ist alles MORITZ Job & Karriere 2016/2017 Akt uelles & Allgemeines Manche denken, eine Existenzgründung 10 wäre einfach. Das ist sie aber nur in den seltensten Fällen. Was braucht es denn für die Selbstständigkeit? Die Anforderungen können je nach Gründervorhaben sehr unterschiedlich sein: Auf jeden Fall braucht es eine gute Idee und eine Person mit dem »Unternehmer-Gen«. Ohne ein gutes Geschäftskonzept und ohne die Person, die letztendlich auch die Fähigkeit hat, ein Unternehmen zu führen, funktioniert es natürlich nicht. Das sind die zwei Grundvoraussetzungen. Ich empfehle immer jedem Gründer, einen Businessplan zu erstellen, selbst wenn man keinen bräuchte, weil man keine Kredite oder Fördermittel beantragen will. Warum ist ein Businessplan so wichtig? Ein Businessplan hilft dabei, sich mit seiner Idee und seinem Geschäftskonzept auseinanderzusetzen. Beim Schreiben überlegt man sich: Was genau plane ich? Wie sieht der Wettbewerb aus? Wie hebe ich mich vom Wettbewerb ab? Welche finanziellen Mittel benötige ich? Wie sehen meine Umsätze und Kosten in der Zukunft aus? Wo liegen die Stärken und Schwächen beziehungsweise Chancen und Risiken meines Konzepts? Deshalb lohnt es sich immer, einen Businessplan zu erstellen. Nicht nur für die Bank oder irgendwelche Fördermittelgeber, sondern für sich selbst. »Ich empfehle, sich individuell beraten zu lassen« Welche Fragen gilt es vor der Unternehmensgründung zu klären? Es sind viel Dinge zu klären, wenn man sich selbstständig macht. Und je nach dem, was und wie man gründet, sind sehr unterschiedliche Dinge notwendig. Deshalb empfehle ich jedem Gründer, sich individuell beraten zu lassen. Fragen, die immer zu klären sind: Rechtsform, Kapitalbedarf, Finanzierung, mögliche Fördermittel. Dann sollte man sich auch unbedingt über seine persönliche Absicherung, also Versicherungen, Krankenkasse und so weiter Gedanken machen und sich auch hierzu beraten lassen. Welche Gefahren lauern, wenn man seine Geschäftsidee auf eigene Füße stellen will? Die größte Gefahr ist, nicht gut vorbereitet zu sein. Sprich, unvorbereitet in die Selbstständigkeit zu gehen. Es zeigt sich immer wieder: Diejenigen, die ihre Idee gut durchdacht haben, die werden in der Regel auch Erfolg haben. Es sei denn, man hat ein Produkt oder eine Dienstleistung, die keiner braucht und keiner will. Das ist natürlich letztendlich immer das Maßgebliche: Was man anbietet, muss vom Markt angenommen werden. Manchen gelingt es, bei den Kunden einen Bedarf zu schaffen, den es vor ihrem Produkt überhaupt nicht gab, siehe Tablett-PCs und ähnliches. Aber nicht jeder ist ein Steve Jobs! Deshalb


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