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VORSCHAU dokumentar-theater: (k)ein haus im grünen Auch in diesem Jahr sind die Gewinnerstücke des Stuttgarter Theaterpreises im franz.K zu sehen. Dazu gehört auch die Performance »House of Hope« über das Thema Wohnen, Wohnstätten und Bewohner zwischen Alptraum und Vision – produziert vom »post theater«, Hiroko Tanahashi und Max Schumacher. Zentraler Mittelpunkt des Dokumentar-Theaterstückes ist das eigene Dach über dem Kopf. Jeder wohnt, aber für viele wird es schwerer, eine passende Wohnung zu finden. Das große Thema in deutschen Großstädten ist Wohnraum: für viele immer häufiger zu teuer, gar nicht zu haben oder nur kleiner, weiter draußen – ganz draußen. Es gibt eine Krise. Und die verändert radikal, wie wir Stadt leben und erleben. Eine Gegenbewegung startet dabei das »House of Hope«. Das »post theater« hat recherchiert und phantasiert jetzt auf der Bühne über eine andere Zukunft des Wohnens in der Stadt. Ein Theaterabend mit viel Spekulation über Immobilienspekulation sowie Wohnungsbau und Städteplanung. ame »House of Hope« Do. 4. Mai, 20 Uhr, franz.K, Reutlingen, www.franzk.net keine masChine: BendZko in der PorsChe-arena In einer schwierigen Zeit des stetigen Umbruchs und politischen Wandels ist es schön, wenn man sich auf das Bekannte verlassen kann. Mit »Keine Maschine« beweist Tim Bendzko, dass man sich auf ihn verlassen kann – als emotionaler Fels in der Brandung, stets getragen von seiner aufgeschlossenen, sympathischen Stimme und seinem unkomplizierten Charakter, knüpft der Wuschelkopf nahtlos an die Erfolge von »Nur noch kurz die Welt retten« an. ame Tim Bendzko Dienstag, 9. Mai, 19.30 Uhr, Porsche-Arena, Stuttgart, www.musiccircus.de Foto: Christoph Koestlin dejavu-erleBnis mit heinZ BeCker Gerd Dudenhöffer sorgt für ein äußerst amüsantes Déjà-vü- Erlebnis und präsentiert das Beste aus 30 Jahren »Heinz Becker«. Ein Wiedersehen mit dem engstirnigen Spießbürger von Nebenan und seinen stets skurrilen und bittersüßen Ansichten zum Leben. ame Heinz Becker Samstag, 6. Mai, 20 Uhr, franz.K, Reutlingen, www.musiccircus.de traditionell: BlaCk art jaZZ ColleCtive Über dieser Musik steht ganz groß das Wort »Tradition«. Schon der mächtige Name der Band gibt das Signal: Fast alle Kompositionen sind Fixpunkten der afroamerikanischen Identität gewidmet – der frühen Bürgerrechtlerin Sojourner Truth, dem Pan-Afrikanisten W.E.B. Dubois, dem US-Präsidenten Barack Obama. Nicht umsonst erinnert die Instrumentierung mit drei Bläsern – Tenor, Trompete, Posaune – an die berühmteste Besetzung der Jazz Messengers, die ihrerseits jahrzehntelang die Fahnenträger der modernen Tradition waren. ame Black Art Jazz Collective Mi. 24. Mai, 20.30 Uhr, Pappelgarten, Reutlingen, www.themu-ev.de sChroffe riffs und eruPtive sounds »Me+Marie« machen starke, freie, moderne Musik. Die Gitarrenriffs sind dabei manchmal so schroff und wuchtig, dass man beinahe vergisst, dass nur drei Musiker auf der Bühne stehen. Der Sound ist minimalistisch, füllt aber den Raum bis in die letzte Ecke aus, mit unvergleichlich lässigem Sexappeal. Herz und Kern der Gruppe sind Maria und Roland. Zusammen schaffen sie einen besonders eruptiven Sound. ame Me+Marie Sa. 20. Mai, 20.30 Uhr, franz.K, Reutingen, www.franzk.net von PoP Bis Punk und von folk Bis funk Um einen Song zu schreiben braucht Hanna Leess selten länger als 15 Minuten. Genau diese intuitive Herangehensweise findet sich auch in ihren Studio- Aufnahmen wieder. Fern von allem Durchstrukturierten, lässt das neue Album »Dirty Mouth Sweet Heart« einfach alles zu, was in ihr aufkommt. Hanna Leess schafft Musik aus Komponenten von Pop bis Punk über Folk und Funk. Mit »Dirty Mouth Sweet Heart« hat sie ein Album geschaffen, das die Zuhörer an einem sonnigen Nachmittag zum Tanzen auffordert – oder einen warmen Whisky morgens um halb vier anbietet. ame Hanna Leess Mi. 10. Mai, 20 Uhr, Sudhaus, Tübingen, www.sudhaus-tuebingen.de BayerisChes flair: martina sChwarZmann Schon verrückt, was einem so alles einfällt, wenn man ein Salzkorn dabei beobachtet, wie es im Sonnenuntergang einen immer länger werdenden Schatten wirft. Auch mit ihrem neuen Programm »Gscheid gfreid« verlässt Martina Schwarzmann die ausgetrampelten Pfade des Humors und geht querfeldein. Die Kabarettistin nimmt mit an Orte, an denen die Gedanken noch nie vorher waren. ame Martina Schwarzmann Sa. 5. Mai, 20 Uhr, K3N, Nürtingen, www.k3n.de Foto: Wiebe / Bunnemann 12 MORITZ 2017-05


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