Page 10

MORITZ_HOH_022017

Fotos: Archiv Narrenring aufzählen wollte und noch die Geschichte hinzufügt, könnten wir Seiten füllen. Wir in Lauda rufen »Strumpfkapp - Ahoi«. Der heißt so, weil es vor über 111 Jahren mal so beschlossen wurde. Wie gehst Du mit Fastnacht-Muffeln um? Was sagst Du zu denen? Nicht viel. Das ist wie mit den Rauchern und Nichtrauchern, Vegetariern und Fleischessern - jedem das Seine, da mische ich mich nicht ein. »Die Meiste freizeit steckt schon Drin« Seit wann machst Du aktiv bei der Fastnacht mit? Meine ersten Berührungspunkte mit der Fastnacht hatte ich bereits in der 5. Klasse. Damals war ich Kinderprinz. Später bin ich Kassenprüfer geworden und ein Jahr später war ich schon Präsident. Seit dem hat mich die Fasnacht nicht mehr losgelassen. Wie viel Zeit nimmt die Fastnacht in Deinem Alltag in Anspruch? Die meiste Freizeit steckt natürlich schon drin. Der einzige Monat »ohne« ist der August. Dies ist aber nicht schlimm, da unsere Freunde das gleiche Hobby teilen. Welches Outfit trägst Du zur Fastnacht? Nur Deine Kappe und Anzug? Als Elferrat ist das Outfit Nummer eins natürlich das Ornat und die Narrenkappe. Zur Straßenfastnacht sieht man mich allerdings im Bouz. Das ganze Interview auf www.moritz.de STORy Stefan Schulz ist eigentlich Bankkaufmann. Doch während der Fastnachtszeit ist er vor allem eins: Präsident des »Narrenring Main-Neckar«. MORITZ-Redakteurin Sophia Budschewski hat mit ihm über seine Leidenschaft zur Fastnacht gesprochen. »struMpfkapp - ahoi« Als Fastnachtsmuffel muss ich fragen: Warum tust Du Dir die Fastnacht jedes Jahr an? Mittendrin fragt man sich das manchmal schon. Ein Termin jagt oft den nächsten. Oft hat man in der Präsidentenrolle gar nicht richtig Zeit, es so zu genießen, wie es die Fastnacht verdient hätte. Aber man lernt ja mit den Jahren hinzu und so nimmt man sich bestimmte Zeitfenster einfach und genießt es. Genau diese Momente, in denen man sich selber mal richtig in die Fastnacht fallen lassen kann, genau die Momente mit den vielen Freunden, die man über die Jahren kennen und schätzen gelernt hat, lassen einen jedes Jahr wieder mit viel Elan an den Start gehen. Was fasziniert Dich an der fünften Jahreszeit? Wenn man sich alleine überlegt, wie viel Zeit und Herzblut in Büttenreden, musikalischen Auftritten, Garde-Schautänzen, Mariechen oder auch in den Männerballetten stecken, das ist schon unvorstellbar. Oft gibt es hier direkt vor Ort auch Nummern, die vom Niveau und Witz den Fernsehauftritten weit überlegen sind. Hinter jedem Häß (Anm. d. Red. Kostüm) steckt eine andere Geschichte. »Die MaMa für alles« Du bist Präsident vom Narrenring Main- Neckar. Was macht Ihr? Wir sind ein Zusammenschluss von vielen Fastnachts-Vereinen. Wir sind alle dem Bund Deutscher Karneval e. V. angeschlossen, das ist quasi der DFB der Fastnacht. Es geht darum, voneinander zu profitieren. Meine Aufgabe: den Verband zu führen, Grußworte zu Jubiläen zu sprechen, Orden an verdiente Mitglieder zu überreichen, Narrentreffen zu organisieren und manchmal auch einfach die »Mama für alles« zu sein. Welcher ist Dein Lieblingstag in der Fastnachtszeit? Der 11.11. natürlich, da muss man nicht viel dazu sagen, da geht die fünfte Jahreszeit los. Ich mag aber auch den Fastnachtsdienstag: Ich bin dieses Jahr morgens in Stuttgart beim Empfang der Landesregierung und mittags mit meinen Kindern auf der Kinderfastnacht. Abends bauen wir dann zusammen ab, dann gibt es den sogenannten »Kehraus« auf der Bühne. Da kommen nochmals alle Narren vom Verein zusammen. Man lässt dann das Erlebte Revue passieren und kann ausgelassen miteinander feiern. »rouscheberch - huja GaGGa« unD »heDerschboch - Dick Do« Je nach Region gibt es unterschiedliche Fastnachts-Rufe. Welche schallen durch die MORITZ-Region? Die bekanntesten Rufe sind wohl »Ahoi« und »Helau«. Es gibt aber sehr individuelle Rufe. Zum Beispiel: »Rouscheberch - Huja Gagga«, »Hederschboch - Dick Do«, »Elwetritsche - Spring nei«. Wenn man alle 10 MORITZ 2017-02


MORITZ_HOH_022017
To see the actual publication please follow the link above